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Fachtagung 2014

26. April 2014 in Wolfsburg

"Bedarfsgerechte Familienentlastung durch Förderung der Geschwisterkinder: Rückblicke, Einblicke, Ausblicke"

FamilienBande-Förderpreis 2014 für eine Frühchenstation, ein inklusives Gartenprojekt und ein „Über(s)Leben-Training“

  • Förderpreis zeichnet besondere Erstprojekte aus

  • Gesamtpreisgeld von 5.000 €

  • Zusammenarbeit mit Geschwisterkinder-Netzwerk

Wehr/Wolfsburg, 29.04.2014. Die Novartis Stiftung FamilienBande hat ihren Förderpreis für herausragende Projekte in der Geschwisterkinder-Begleitung, dotiert mit Gesamtsumme von 5.000 Euro, an drei engagierte Projekte vergeben. Geschwister chronisch erkrankter oder behinderter Kinder stehen im Mittelpunkt der Arbeit der Stiftung FamilienBande. Zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft, der Praxis und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen will die Stiftung sensibilisieren und aufklären, Angebote entwickeln und vernetzen sowie Know-how und wissenschaftliche Erkenntnisse verfügbar machen. Die Preisverleihung fand in diesem Jahr zusammen mit dem FamilienBande-Kooperationspartner Geschwisterkinder-Netzwerk im Rahmen der Geschwisterkinder Netzwerk-Fachtagung „Bedarfsgerechte Familienentlastung durch Förderung der Geschwisterkinder: Rückblicke, Einblicke, Ausblicke“ am 26. April 2014 im PHAENO in Wolfsburg statt.

Gesucht wurden „Geschwisterkinder-Erstprojekte“, die ohne eine Initial-Unterstützung nicht zustande kommen können. Mit dem Preisgeld soll die Zahl von bedarfsgerechten, entlastenden Angeboten für Familien und Geschwisterkinder bundesweit vergrößert werden. Eine Fachjury bestehend aus Prof. Dr. med. Dirk Reinhardt (Medizinische Hochschule Hannover), Andreas Podeswik (Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie Augsburg) und Christoph Gräf (Stiftung Liebenau) wählte aus 25 Einsendungen drei Preisträger aus.

Die Preisträger im Überblick

DRK-Kinderklinik in Siegen für die frühe Förderung des Kontakts zwischen Geschwistern und ihren frühgeborenen Schwestern und Brüdern (2.000 €)

 

Die DRK-Kinderklinik Siegen wurde für ihr Angebot „Integration von Geschwisterkindern im Perinatalzentrum & auf Intensiv & Station 1“ ausgezeichnet, das die Beziehung zwischen Frühgeborenen und Geschwisterkindern fördert. Denn bislang werden Geschwisterkinder von dem Kontakt mit den Frühgeborenen ausgeschlossen, solange die Frühchen in der Klinik versorgt werden. Das neue Angebot soll Geschwisterkindern den Besuch der Station ermöglichen. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und so die familiäre Situation in einer schwierigen Zeit zu entspannen. Die frühe Einbindung der kleinen Geschwisterkinder ermöglicht neue Erkenntnisse und entspricht ganz besonders dem Präventionsgedanken der Geschwisterkinder-Arbeit.

 

Mittendrin Hannover e.V. : Geschwistergruppen in inklusiven Grundschulen (1.500 €)

 

Über ein Preisgeld von 1.500 € konnte sich der Mittendrin Hannover e.V. freuen. Der Verein möchte mit einem neuen Gruppenangebot für Geschwisterkinder zwischen 6 und 12 Jahren ein neues Feld schaffen für Kinder aus inklusiven Grundschulen und Geschwister. Über gemeinsame Bewegung und Angebote im gärtnerischen und Land-Art-Bereich können die Kinder zunächst zu einer Gruppe zusammenwachsen, um dann später zu Themen wie Erleben von Anderssein und Zugehörigkeit aus ihren verschiedenen Rollen heraus ins Gespräch zu kommen. Die teilnehmenden Geschwister haben so die Möglichkeit zu erleben, dass sie genauso gesehen werden wie ihr Bruder oder ihre Schwester und die Erfahrung machen, wie es ist, Verantwortung oder gefühlte Verantwortlichkeit an andere vertraute Menschen abzugeben. Für die Jury war der Ansatz, Inklusion einmal aus den Augen der Geschwisterkinder zu betrachten, besonders herausragend. Wesentlich ist auch, dass das Angebot als mögliches Pilotprojekt aufgesetzt ist, das von weiteren Grundschulen übernommen werden kann.

 

Wupperlebnis e.V.: Survival-Hike – Über(s)Leben lernen! (1.500 €)

 

„Über(s)Leben lernen!“ ist das Leitprinzip des Angebots des Vereins Wupperlebnis. Primäre Ziele des Angebots sind die Stärkung der Lebenskompetenz und die damit verbundene Erhaltung der Gesundheit von Geschwistern, die zusammen mit einem behinderten oder (chronisch) kranken Menschen aufwachsen bzw. aufgewachsen sind.

Angeboten wird eine achttägige Wildniswanderung quer durch die Vulkaneifel für Geschwisterkinder zwischen 12 und 25 Jahren. Durch das „Überleben in der Wildnis“ soll den Teilnehmenden eine besondere Möglichkeit geboten werden, Wertvolles „über`s Leben“ im Allgemeinen zu lernen sowie die Chance eröffnet werden, diese intensiven Erlebnisse in ihren Alltag zu transferieren und für sich nutzbar zu machen. Die Jury begrüßte besonders, dass auch Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen angesprochen werden sollen. Positiv bewertet wurde auch die geplante Nutzung des Frühdiagnose-Tools LARES sowie die Fortbildung eines Teammitglieds zur „Fachkraft für Geschwister“.

 

Besonderes Lob für Beratungsprogramm von jungen Ehrenamtlichen für Jugendliche

 

Besonderes Lob ging auch an den ambulanten Hospizdienst/Kinderhospizdienst in Oldenburg, der mit www.da-sein.de eine Online-Beratung für Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren geplant hat. In dem Projekt begleiten geschulte junge ehrenamtliche im Alter von 16 bis 25 als Peer-Berater/-innen per Mail lebensverkürzend oder -bedrohlich erkrankte sowie trauernde Jugendliche, die sich aufgrund einer Sterbe- oder Trauererfahrung in einer Krise befinden und die von selbst eher selten eine Beratungsstelle aufsuchen. Die Jury fand diesen Ansatz besonders zielgruppengerecht und unterstützenswert.

Da es sich hierbei allerdings nicht um ein Erstprojekt handelt und das spezielle Geschwisterkinder-Thema nur einen Teilaspekt darstellt, konnte das Projekt bei der Vergabe des Förderpreises nicht berücksichtigt werden.

 

Das Thema von FamilienBande

Etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit einem schwer chronisch kranken oder behinderten Bruder bzw. mit einer ebensolchen Schwester auf. Die gesunden Kinder und ihre Familien befinden sich in einer besonderen und oft auch belastenden Lebenssituation. Daher ist die nachhaltige Verbesserung der Begleitung dieser Geschwister und ihrer Familien das zentrale Anliegen von FamilienBande. Gemeinsam mit Experten will FamilienBande Bewusstsein für das Thema wecken und aufklären, vorhandenes Know-how und Angebote von der Prävention bis zur Rehabilitation vernetzen bzw. weiterentwickeln sowie wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen und damit die Qualität der Angebote sichern. 

 

Kontakt

Irene von Drigalski
Geschäftsführerin
Novartis Stiftung FamilienBande
Öflinger Straße 44
D-79664 Wehr/Baden
irene.vondrigalski@stiftung-familienbande.de

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